Es wird Herbst. Mit dem Wandel der Temperaturen kommt nicht nur die Kälte, es kommt auch die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit. Wir werden kuschliger und suchen die Nähe.
Ein Hauch von Wind streichelt meine Nase. Ich sitze auf dem Balkon und beobachte die Schilfhalme. Sie taumeln scheinbar Liebestrunken im Wind, schmiegen sich aneinander um sich im gleichen Moment von einander zu befreien. Leicht sieht es aus und irgendwie gar nicht böse, denn so wie sie getrennt von einander tanzen, so finden sie sich süchtig wieder zusammen.
Es erinnert mich an uns. Ich denke daran, wie oft auch wir solche Momente erlebten.
Ich würde dich jetzt gern küssen wollen. So leicht, wie der Hauch des Windes, der meine Nase so eben streift, würde ich deine Lippen berühren wollen. Leise flüsternd, dir meine Gefühle ins Ohr säuseln und deinen Nacken berührend, ganz sanft ….so wie die Blätter des Schilfes.
Es macht mich neugierig, denn diese Bewegungen lassen weitere Zusammenhänge und Ähnlichkeiten erkennen und ich muss schmunzeln.
Du wirst noch schlafen, denke ich.
Ich sitze auf meinem Balkon, sehe den Tanz der Natur, denke an dich, wie du eingekuschelt in deinem Bett liegst und würde gern zu dir kommen. Leise mich an dich schmiegen und den Takt deines Atems in mir spüren.
Ein kleines Fleckerl deiner Haut berührt mich. So warm, so niedlich, so zuckersüß. Ich fühle dich.
Selbst in meinen Gedanken kann ich dieses Fleckerl spüren.
Ich sitze auf meinem Balkon, rauche ein Zschig (oder wie die Ösi´s das schreiben), schlürf meinen Kaffee und weiß, es nicht nur der Herbst, der mich so denken und sehnsüchtig fühlen lässt.
Ich muss los. … Gott, bin schon viel zu spät dran, aber jeder einzelne Gedanke war es wert, jede Sekunde.