November 12 ter

Es ist Freitag und die Woche neigt sich dem Ende.
Es ist viel zu viel passiert, um alles erzählen zu können. Teilweise macht es mich wahnsinnig traurig, teilweise platze ich vor Wut und die Enttäuschungen sind diesmal doch größer, als ich erwartet habe.
Man kann sich seine Meinung bilden, man kann sich ein Bild machen, immer können wir abwägen, wollen wir das Eine oder doch lieber das Andere. Dennoch gibt es Situationen, an denen kommen wir nicht vorbei. Wir hassen uns dafür, wollen ausweichen, umgehen, umschiffen oder am besten dem Ganzen keine Beachtung schenken. Das geht leider meist nicht.
Es ist Herbst.
Die Blätter reiben aneinander bevor sie abfallen. Ein kuschliges kribbeliges Knistern und Rubbeln findet statt. Man bekommt den Eindruck, sie wollen sich noch einmal streicheln und liebkosen, bevor sie sich trennen müssen und gen Boden fallen. Merkwürdig, die Geräuschkulisse. Nicht allein das Rascheln macht diesen Moment so schön, es ist auch ein leise Plätschern. Vielleicht die süßen Tränen der Trennung.
So empfinden wir zu jeder Jahreszeit etwas ganz neues. Beobachtet man genau und nimmt sinnig auf, dann wird man die neuen Eindrücke zwar mit alten Eindrücken und Erfahrungen vergleichen, dabei bestimmt lächeln, aber trotzdem zu einem neuen Ergebnis kommen.

Viel regt mich wieder einmal auf. Da wird im TV am Morgen berichtet, dass die Menge des Oels, welches im Golf von Mexico versank, reichen würde um ganz Deutschland sieben Monate zu versorgen. Ist doch unvorstellbar…oder?!
Keine Sau denkt wirklich mehr daran.
Wir reden von erneuerbarer Energie, von Sonne, Wind und Wasser. Schön, dass die Kernenergie auch dazu gehört, denn immer hin, in tausend Jahren werden unsere Kinder hoffentlich wissen, wie man verstrahlt diese Castordinger wieder verwenden kann. Naja, sie könnten sie ja als Carport oder überdimensionale Mikrowelle für die Welthungerhilfe nehmen.
Michael S. kurvt nur zwischen Platz 7 und 12 herum, die Uhr wurde umgestellt und Schwarzenegger bleibt nicht Gouverneur. Das sind unsere Höhepunkte.
Manchmal sind solche Dinge einfach nur erdrückend.
Dann schaut man sich im Freudeskreis um, sucht Halt und Geborgenheit, wie auch Verständnis.
Selbst da bröckeln die Fassaden. Es wird getrunken, was natürlich niemand wirklich zu gibt, es wird betrogen und gelogen.
Sicher, alles ist menschlich und durch die Erkenntnis unserer Schwächen, werden wir Stärke gewinnen, das ist wirklich so.
Alkohol ist eine der schlimmsten Vernichter unserer Zeit. Er schleicht sich in die Menschen, verändert Ihre Seelen, dann das Herz und am Ende nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Hülle, welche uns umgibt. Er zerstört mit einer hemmungslosen Freude Menschen, Beziehungen und Familien.

Die Veränderungen sind anfangs nicht wahrnehmbar und ich glaube fest daran, dass die Betroffenen selbst ihre Sucht nicht bemerken. Dann kommt die Phase der: Ich brauch IHN nur, weil ich so diverse Ungereimtheiten damit klären kann, kann aber jeder Zeit damit aufhören. Kurze Zeit später verabschiedet man sich feierlich mit 4 Flaschen Wein vom Bösewicht, um dann ziemlich lächerlich und mit ner ganz neuen Fassade in die Welt zu schaukeln. Das ist der kritischste Moment, denn ER ist schon da, bestimmt dein Leben und du weisst es, findest allerdings immer neue Argumente. Diese Menschen werden zu anderen. Sie zeigen dir eine Kehrseite ihrer Seele. Ich war erschrocken und nicht nur mitgenommen.
Hass, Ekel, Mitleid, Sorge, Hoffnung, Wut, Liebe, Unverständnis, Kraft alles dies wechselte sich im Minutentakt ab.
Ich weiß nicht wie man die Gefühle erklären soll oder kann.
Immer war ich ein sehr friedlicher Mensch, habe mich unter Kontrolle gehabt und die gewisse Arschruhe.
Niemals hätte ich glaubt, dass mich ein anderer Mensch dazu bringen könnte, ihm weh zu tun…körperlich.
Nun weiß ich wo meine Grenzen sind und weiß auch, dass es diese Situationen durchaus geben kann.
Alkohol, ja dieser Mistsaft kann zuckersüß und sinnig sein, aber auch teuflisch und brutal, wie grausam.
Schlürfen wir genüsslich einen Zweigelt, reden mit Freuden oder kuscheln mit unserer Liebsten, dann ist er stimulieren, schön und verführerisch.
Verlieren wir das Maaß, dann wird ER uns schwärzer machen als die Nacht. Die Seele haben wir schon in die leere Flasche verpackt und mit nem dicken Korken verschlossen und unsere Hemmungslosigkeit wird zur unansehnlichen Armut. Wir tun anderen Menschen wissentlich weh, immer doller und doller, immer stärker und kaum noch zu ertragen, verletzen sie nicht nur äusserlich, sondern ritzen, nein, schneiden und hacken in einer selbstzerstörerischen Art und Weise ihr Herz klein.
Es geht nur noch um Gründe zufinden, um den Anderen die Schuld für alles zu geben, ihm zu zeigen, wie verächtlich er ist und wie sehr man ihn hasst.
Es ist nicht nur eine Krankheit, sondern eine zunehmende und schlimme Plage.
Schaut mal mit offenen Augen hin, ganz bewusst.

Nur mit Liebe und Verständnis, Einfühlungsvermögen, Nachsicht und Vergebung ist dies zu bewältigen und natürlich ärztlicher Aufsicht. Die Menschen sollten bereit sein dafür und sich eingestehen, dass es eben nicht allein geht.
Drogen, Alkohol gehen daher mit Zeitmangel, Stress und einem neuen Zeitgefühl, welches wir in DesignerJeans verpackt erleben dürfen. Ja, Ja nix ist unmöglich. Wenigstens das stimmt mal.
Lasst uns doch mal ein Stückerl Welt in die Hand nehmen und einfach mal schauen, ob wir es besser organisiert bekommen. Es muss doch möglich sein, die schon in der Bibel beschrieben Laster der Menschheit nicht auszumerzen, nein sie bewusst ins Leben einzubinden und sie eben nicht maßlos werden zu lassen.
Denk mal nach: Was würde euch beflügeln? Mit wem könntet ihr euch das vorstellen? Wohin soll die Reise gehen und wäret ihr bereit dafür Kompromisse einzugehen? Keine faulen oder falschen Kompromisse, sondern solche, in denen ihr gern gebt, weil ihr wisst, es ist es wert…ihr wollt es unbedingt und es würde euer Leben um so viel mehr bereichern.
Wieder einmal schliesst sich der Kreis. Alles ist im Grunde rund, wenn wir die Ecken und Kanten lieben.
Gute Nacht….meine Freunde.

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