Teil 4 einer verrückten Zeit- irre Momente

Ines mit langen Haaren…mit kurzen, lachend und ernst schauend. Wirklich schmunzeln muss, denn ich sehe gerade die Bilder vor mir….beim Schreiben.
Ich
Irre Momente- Teil 4 einer verrückten Zeit
Vor einigen Monaten war ich in Linz. 
Ja, es war ein Fest, keine Ahnung welches und als Hauptband stand Mike and the Mechanics auf dem Programm.
Schon beim Lesen dieser Band, es ist nicht zu glauben…. wirklich nicht, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Kennt ihr das? Es ist keiner, der einen Angst macht, der zum Frieren anregt, der uns wirr macht, es ist ein kalter , aber dennoch angenehmer Schauer.
Erinnerungen begleiten diesen körperlichen Vorgang, welche man mit diesem Lied verbindet.
So beeilte ich mich, rannte an ein zwei Ständen vorbei…AAAAHHHHHH…. es war ein Weinfest, fällt mir beim Schreiben dieses Textes ein.
Der Zweigelt war vorzüglich und wie immer, komm ich scheinbar zu spät.
Die Menschenmassen auf dem Linzer Hauptplatz glichen einem Meer aus Gefühlswogen. Alles tanzte , wie die Wellen auf dem großen Ozean. Alle wiegten sich in einem großen Gefühl und die Band spielte mit einem Enthusiasmus, dem wohl nur Vollblutmusiker empfinden können.
Ich hoffte sooo sehr, wünschte es mir ohne Ende, dass mein Song noch nicht gespielt würde.
Ein kleiner Heurigerstand rief förmlich, nimm noch ein leckeren Roten und geniesse den Abend, die untergehende Sonne und das Gefühl mit Allen eins zu sein.
Der Plastebecher störte mich in diesem Moment nicht, auch wenns ein wenig stümperhaft aussah und sich auch so anfühlte.
Am Rande stehend beobachtete ich das Geschehen…. live, mittendrin und komisch, erst zuckte mein linkes Bein, dann das rechte. Mein Körper wippte im Gleichklang der Bewegung und die positive Energie streichelte meine Seele….ich war da.
Der nächste Song und schon fühlte ich eine Veränderung. Ihr müsst es kennen, wenn sich alles um euch verändert, ihr denkt, ein Quantensprung läge hinter euch und ihr seid an eurem Ort der Glückseeligkeit. Ja, mein Blick trübte sich und ich spürte den kleinen Tropfen, die Träne, welche meine Augen befeuchtete.
Allein schon der Beginn ließ mich spüren, hören und taumeln…..es war „ Living Years“ mein Song.
http://www.youtube.com/watch?v=OvxmypqMwFk
Fast besinnungslos stand ich da und musste an meinen Vater denken, wie lang ich ihn nicht gesehen hatte und wie sehr ich ihn vermisste.
Nicht die bedeutungslosen Differenzen schossen mir durch den Kopf, nein, es war die Liebe, welche ich für ihn empfinde.
Jeder Satz, jedes Wort….ich konnte es fühlen und immer mehr schrumpfte mein Herz zu einer getrockneten Dattel zusammen. Es drückte, quetschte, schmerzte und brach auf…. 
Meine Brille beschlug, mein Schluchzen musste ich so unterdrücken, dass ich fast erstickte.
Nichts war daran negativ oder traurig….. ich genoss diese unbändige Sehnsucht so sehr, dass ich mir wirklich vornahm, egal wie und wann, ich ruf ihn an.
Mit dem Einsatz des Chores war es dann ganz vorbei. Liebe Leutchen, hört diesen Song und wenn ihr ein Herz in euch tragt, vielleicht ähnliche Situationen, ihr jemanden vermisst oder er von euch gegangen ist, werdet ihr weinen…..aus Liebe.
Nun ist ein bisserl Zeit vergangen, fragt mich lieber nicht, was bis heute geschah.
Aber meist schliessen sich die Kreise des Lebens.
Alles in unserer Familie ist ein wenig anders,kompliziert, komisch, verrückt und unausgesprochen.
Vor ca. 3 Wochen räumte ich mal wieder in meiner Bude rum. Das eine Ding dahin, das andere Ding dorthin und am Ende alles wieder zurück. Dabei fiel mir ein einfaches Fotoalbum in die Hände, welches ich bis dahin wirklich noch nie gesehen hatte oder es war so unscheinbar, dass man es nicht sehen konnte… beides ist möglich.
Als ich es aufschlug stockte mir der Atem und wieder war es da, dass Gefühl wie bei Living Years.
Ich schaute in zwei kindliche Gesichter, in vier Augen voller geschisterlicher Liebe und sah eine Umarmung, die ich soooo lang nicht hatte…. mit meiner Schwester.
Ja, es waren tatsächlich Fotos, wir müssen so 4 und 9 Jahre gewesen sein, die ich wirklich fast alle nicht kannte.
Ines mit langen Haaren… und mit kurzen. Ich mit einem Haarschopf, der eher einem Wischmopp glich, als einer Frisur…. einfach lustig.
Ihr müsst wissen, auch mit ihr hatte ich fast 13 Jahre lang keinen Kontakt.
Liebevoll hielt sie mich in ihrem Arm. Auf einmal waren sie wieder da, die alten Zeiten.
Die Zeiten des Geschwisterseins, des Zusammengehörens. Jede noch so kleine Geschichte ließ mich nochmals lachen und auch weinen.
Kurz entschlossen schickte ich ihr es, ohne Kommentar.
Eigentlich hasse ich dieses Facelboook, aber in dem Fall war es einfach sensationell.
Das Bild landete in ihre Box.
Ca. 14 Tage später….ich schaute gerade nach, wer und was mir geschrieben wurde, ist ja meist mächtiger Müll, ein Mail von ihr.
„Das waren Zeiten“
Aus diesem einen Satz wurde ein richtig langer Chat. Kurz darauf ein SMS und ich liebte diese neue Art der Kommunikation….so sehr.
Am Abend telefonierten wir und die Zeit war vergessen. Keine Grund- und Ursachenforschung, keine Vorwürfe und wer, wann, was gesagt hat….einfach nur zuhören, fühlen, aufnehmen und geniessen.
Wir hatten und haben uns wieder….. und mit Living Years fing alles an…. Der Kreis schloß sich.
Ich liebe das Leben, ich liebe die Menschen, welche mich umgeben, die Zeit, das Leben und dich…… Ines

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